Regeln

Wie überall dort, wo viele Menschen zusammen einem gemeinsamen Ziel folgen oder sie etwas in einer gewissen Weise gemeinsam erleben möchten, geht es auch hier nur innerhalb gewisser Regeln.

Regeln sind notwendig, um niemanden aus dieser Gemeinschaft zu benachteiligen oder gar einen anderen zu übervorteilen. Deshalb hat sich Groundspeak auch hier Regeln / Guidelines ausgedacht, damit jeder gleichermaßen die Möglichkeit erhält, dieses Spiel unter gleichen Umständen zu spielen.

Nun stellt ja bekanntlich jede Gruppe von Menschen einen Querschnitt durch die Gesellschaft dar und hier gibt es immer welche, die aus der Reihe tanzen. So ist es leider auch beim Geocachen.

Üblicherweise halten sich die allermeisten an die Regeln, aber einige wenige meinen auch, eine Egonummer würde ihnen besser stehen. Dies sind Mitmenschen, die es in den häufigsten Fällen auch außerhalb solcher Gemeinschaften einen Sch… interessiert, ob es Regeln gibt oder nicht. Solche Menschen fahren auch immer dann bei Rot über die Ampel, wenn sie sich sicher fühlen, nicht erkannt zu werden und grundsätzlich ihr eigenes Ding durchziehen, ohne nach rechts und links zu sehen. Häufig stoßen diese Menschen in der Gesellschaft mit ihren Ansichten auf Missverständnis, was aber der sozialen Entwicklung dieser Individuen keinen Abbruch tut, solange sie unerkannt bleiben. Das sind dann diejenigen, wegen derer das Spiel für eine kurze Zeit der Empörung und des Missverständnisses keinen Spaß mehr macht und man sich fragt, wie solch ein unmögliches Verhalten von manchen Menschen gerechtfertigt werden kann.

Jede Gruppe ist ein Querschnitt durch unsere Gesellschaft und es ist unmöglich alle auf einen Nenner zu bringen. Selbst wenn die Regeln noch so nachvollziehbar für die meisten sind, wird es immer Menschen geben, die gegen diese Regeln verstoßen, weil sie andere Ansichten vertreten. Am besten denkt man immer an die vielen Mitcacher, die sich an die Regeln und Werte des sozialen Miteinander halten. Das sollte man nicht vergessen, um lange Spaß an der Sache zu haben.

Alle die sich für die Geocachingregeln / Guidelines interessieren, werden hier fündig.

You can log caches online as „Found“ after you visited the coordinates and signed the logbook.

Auszug aus den Regeln

Wer sich nun immer noch fragt, welche Geocacher hier angesprochen werden: Namen nenne ich hier selbstverständlich nicht, denn schnell gerät man ansonsten in den Fokus von Racheakten wie Cache-Diebstahl usw., aber die Namen kursieren sowieso auf Events und sind allgemein bekannt.

  • Diese Geocacher loggen Labcaches, obwohl sie selbst nie an den Megas und Gigas teilgenommen haben. Ist ja auch bequem, den Betrug kann keiner nachvollziehen und die Lösungen für die Labcaches sind über die Sozialen Medien leicht abrufbar.
    • Auszug aus den Regeln: „To log a Lab Cache, finders must visit the location, discover the find code, and then enter the code into the app to mark the cache as found.
  • Diese Geocacher lassen sich von anderen Geocachern in Logbücher eintragen, obwohl sie selbst nicht annähernd in der Nähe waren. Geht natürlich am einfachsten über sog. Team-Logs, d.h. als „Team ABC“ wird der Logeintrag geschrieben und beliebig viele können behaupten, dabei gewesen zu sein. Genaugenommen MUSS nach den Regeln jeder Geocacher sogar selbst das Logbuch signieren. Meiner Meinung nach wäre es noch legitim, wenn jemand (der z.B. eine schönere Schrift hat), die anderen Umstehenden mit einträgt, aber so beginnt ggf. schon eine der vielen Grauzonen.
    • Auszug aus den Regeln: „Caches können online als „Gefunden“ geloggt werden, nachdem der Geocacher die Koordinaten besucht und das Logbuch signiert hat.
  • Diese Geocacher loggen Earthcaches, obwohl sie selbst nicht an der ausgeschriebenen Location gewesen sind. Im Grunde gilt dabei das bereits oben geschriebene. Da offiziell keine Beweis-Fotos erforderlich sind, genügt die Behauptung und das Einschicken der erforderlichen Antworten, die über die Sozialen Medien leicht erlangt werden können. Besonders dreist wird es, wenn doch noch als „Beweis“ ein Foto eingestellt wird, auf dem beispielsweise eine markante Puppe zu sehen ist und diese Puppe mehrfach im „Team“ existiert.
  • Diese Geocacher loggen Caches an Tagen, an denen sie gar nicht dort waren. Dazu wird der Logeintrag im Logbuch einfach zurück- oder vordatiert oder der Eintrag erfolgt ohne Datum, um maximal flexibel zu bleiben.

Es bleibt schwierig zu sagen, warum ein Geocacher schummelt. Und warum das insbesondere ein deutsches Phänomen ist. Nirgendwo anders in der weltweiten Geocaching-Community wird soviel geschummelt! Geht es um die Erfüllung eines Challenge Caches, der eine bestimmte Bedingung erfordert wie beispielsweise „mindestens 500 Caches an einem Kalendertag“? Das verleitet natürlich schnell zum Betrug, will der Geocacher nicht die Nacht zum Tag machen, was natürlich anstrengend ist.

Bei anderen Geocachern liegt die Vermutung nahe, dass sie sich über eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Funden oder eine bestimmte Art von Caches (viele T5er usw.) eine gewisse „Anerkennung“ innerhalb der Community erhoffen. Das könnte mit mangelndem Selbstvertrauen zusammenhängen.

Das Problem ist insgesamt wohl, dass es für viele Geocacher nicht „nur ein Spiel“ ist, sondern weit mehr Bedeutung für ihr eigenes Leben hat. Das verleitet zum Schummeln, um besser als die anderen dazustehen, beinträchtigt dann aber auch die ehrlichen Geocacher, für die ihre persönliche Statistik vielleicht auch wichtig ist. Im Vergleich fallen die ehrlichen Geocacher, die sich an die Regeln halten, hinter die Betrüger zurück, was die eigenen Leistungen schmälert und schlimmstenfalls dazu verleitet, selbst auch zu betrügen. Wie im täglichen Leben, wo auch immer mehr Menschen bei Rot über die Ampeln fahren oder bei der Steuererklärung betrügen.

Vielleicht sagt das Schummeln beim Geocaching auch etwas über den Charakter der Menschen im allgemeinen aus? Sind es vielleicht sogar die gleichen Personen, die es sonst auch nicht so genau mit der Einhaltung von Regeln nehmen?